Okra wird in der japanischen Küche oft verwendet. Er verträgt viel Fett und harmoniert vorzüglich mit weißem Sesam. Die hier vorgestellte Zubereitung ist einfach und wirklich köstlich. Neben Okra benötigst Du weißen Sesam und eine Würzsauce, die man auf japanisch als Ten-Tsuyu bezeichnet.
Ten-Tsuyu – man kann es je nach Verwendung mit Gewürzsauce oder Dip Sauce übersetzen – ist eine der grundlegenden Zutaten der japanischen Küche überhaupt. Es begegnet einem als Würz- oder Dipsauce bei Tempura und Agedashi Tofu als Dip-Sauce und bei der Okra-Zubereitung, um die es in diesem Beitrag. Wenn keine Verwechslung möglich ist, sage ich statt Ten-Tsuyu meist kurz Tsuyu.
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Drei Möglichkeiten für Tsuyu
Es gibt drei Möglichkeiten, um an Tsuyu zu kommen.
1. Fertig-Tsuyu aus der Flasche:
→ Dies ist am einfachsten und schnellsten.
Fertiges Tsuyu besorgst Du in einem japanischen Lebensmittelladen. Tsuyu wird manchmal auch als Ten-Tsuyu oder Men-Tsuyu bezeichnet. Kaufe nach Möglichkeit ein Präparat ohne Glutamat. Frage den Händler auch, ob man das Produkt verdünnen muß, denn die Gebrauchsanleitung auf dem Etikett ist sicher in japanischer Schrift verfasst.
2. Ten-Tsuyu selber herstellen:
→ Lohnt sich für Menschen, die öfter japanisch kochen, denn die dafür benötigen Zutaten Mirin und Tüten-Dashi haben anderswo kaum Verwendung.
Die Herstellung selbst ist super-einfach und -schnell – wenn man die Zutaten hat. Man benötigt: 20 ml Soyasauce + 30 ml Mirin (ein süßer Reiswein) + 1 Tütchen Trocken-Dashi (Trocken-Fischbrühe oder Kombu-Brühe) + 100 ml Wasser. Zubereitung: Zutaten in einem Topf einmal aufkochen lassen, dann Dashi-Tütchen entfernen und alles auf Zimmertemperatur abkühlen lassen. Dieses Ten-Tsuyu verdirbt auch im Kühlschrank in kurzer Zeit! Mehr zu Tütendashi habe ich hier beschrieben.
3. Ten-Tsuyu aus Tsuyu-Konzentrat:
→ Lohnt sich für Menschen, die häufig japanisch kochen.
In diesem Artikel habe ich beschrieben, wie man sich so ein Tsuyu-Konzentrat einfach selber herstellt. Es hält sich wochenlang im Kühlschrank und ist vielseitig einsetzbar. Das beschrieben Tsuyu-Konzentrat muß bei Gebrauch im Verhältnis 1:1 verdünnt werden. Ich benötige Tsuyu so häufig, dass ich stets ein Fläschen davon im Kühlschrank habe.

Textur von Okra
Zu beachten ist, dass Okra stark schleimt. Das ist für die Einen unkritisch bis reizvoll, Empfindliche werden manchmal davon abgetörnt. Okra gilt als gesund – was gut ist, denn ich bin der Textur und dem Geschmack von Okra verfallen. Erhältlich ist Okra in jedem asiatischen Lebensmittelladen, die günstigen Preise habe ich in München bei einem indischen Gemüsehändler in der Nähe vom S-Bahn Isartor gesehen (Ausgang Richtung Deutsches Museum, schräg gegenüber Edeka). Sie werden dort unter dem Namen Bhindi verkauft.
Das Rezept
Die Zubereitung ist einfach. Kritisch ist die Qualität des weißen Sesam. Er ist oft trocken, machmal sogar ranzig, und wenn er nicht aus organischer Produktion ist, potentiell pestizidverseucht.
Zutaten
- Eine Handvoll Okra
- 1–2 EL Ten-Tsuyu – siehe Auführungen weiter oben
- Ca. 3 EL weißer Sesam
Zubereitung
- Okra gründlich waschen, dann für wenige Minuten in Salzwasser kochen (nicht weich- oder gar verkochen), danach mit kaltem Wasser abschrecken.
- Okra in Scheiben von ca. ½ cm Dicke schneiden und mit etwas Tsuyu würzen.
Blanchierter und geschnittener Okra mit etwas Tsuyu gewürzt - Sesam im Mörser zu einem Pulver reiben.
Weißen Sesam im Mörser zu einem Pulver verarbeiten - Sesam mit den Okras vermengen.
Okra mit gemörsertem Sesam vermengen
Ich wünsche Dir bestes Gelingen.
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