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Albaöl aus Schweden - wer braucht das?

Wer – bitte – braucht „Albaöl“, ein Rapsöl mit Buttergeschmack aus Schweden?

Vor kurzem habe ich nach längerer Zeit das „Frischeparadies” in München besucht. „Frischeparadies”… die Bezeichnung dieser zum schweizer Coop-Konzern gehörenden, selbstidentifizierenden Feinköstlerei törnt mich so sehr ab, dass ich mich jedesmal geradezu zwingen muß, den Laden zu betreten.


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Rapsöl aus Schweden

Aber sei’s drum, ich war ja freiwillig dort. Nachdem ich 8 Pack Frischkäse für eine Gesamtersparnis von 2,40 € gehamstert habe – den Rest auf meiner Einkaufsliste hat das selbsternannte Paradies nicht im Sortiment – schlendere ich noch etwas durch den Laden. Nichts macht mich an: weder die mit Rapsöl vollgesoffenen Matjes-Filets noch die Mandeln aus unserem Nachbarland Australien. Bald bleibt mein Blick an einem schier mannshohen Aufbau karotingelber Flaschen hängen. Ich trete vorsichtig näher: Unter der poetischen Bezeichnung Albaöl bietet das Paradies Rapsöl aus Schweden an. Mit Buttergeschmack versetzt, Betakarotin gefärbt und einer Prise Emulgator abgerundet. Mmmmmh…

Der Vollständigkeit halber: Die „Köstlichkeit” Albaöl ist mir inzwischen in vielen Supermärkten begegnet. Im „Frischeparadies” bin ich das erste Mal darauf gestoßen.


750 ml Rapsöl mit Butteraroma zum Preis von 750 g frischer Butter oder Zeit, den Arzt zu rufen

Der Preis entspricht mit 7,99 € pro 750 ml dem von 750 g Butter (3 Pack).

Anmerkung: Das war der Preis vor der Scholz-Habeck-Inflation, die lange vor dem Ukraine-Krieg in 2021 begann.

„Wer ist so komplett verblödet und kauft gefärbtes Rapsöl mit Butteraroma zum gleichen Preis wie echte Butter?”, frage ich mich fassungslos. Nachdem ich meine Haltung wiedererlangt habe, schieße ich paar Bilder, um den Skandal zu dokumentieren.

Albaöl mit Preisauszeichnung
Albaöl mit Preisauszeichnung

Es geht doch noch tiefer

Steht schon Rapsöl auf der niedrigsten Stufe der Mybanto-Werteskala, schafft es das Alba-Öl noch einen Tick tiefer: Wem stellt sich beim Blick auf das Etikett nicht sofort die Frage, wer ein Öl kauft, dem zuvor wahrscheinlich Farbe und Geschmack industriell entfernt wurden, nur um es mit künstlichen Zusatzstoffen wieder anzureichern. Der Preis als Erklärung fällt aus: In der Annahme, dass die Marke von 7,99 € die Dreiviertelliter-Flasche nicht auf einem Fehler beim Ausdrucken des Preisschildes beruht, muss der Preisfestleger im Paradies wohl geglaubt haben, dass die Kundschaft seines Hauses für ein Substrat mit künstlichem Buttergeschmack soviel ausgibt wie für Butter in gleicher Menge. Vielleicht glaubt aber jemand im Paradies, dass der 2-Liter-Kanister zu 12,59 € als Schnäppchen rüberkommt. Aber wer stellt sich 2 Liter von diesem Zeug in den Küchenschrank?


Und ab

„Alba…der Name immerhin ist treffend gewählt”, denke ich mir noch, als ich mich schließlich aus dem Paradies fortmache. „Alba bedeutet Morgengrauen”. Und so kalauere ich mir zum Trost den Titel eines noch zu schreibenden Horrorheftchens: „Alba – das Grauen, das am Morgen kam”.

Albaöl mit Emulgator und Farbstoff
Albaöl mit Emulgator und Farbstoff

Fazit

Ob die Kategorien Frische und Paradies mit Albaöl in Einklang zu bringen sind, entscheidet letztlich der Käufer. Mybanto jedenfalls hofft, dass er dieser industriell gepushten Schweden-Alba-Gesund-Omega-3-Masche eine Absage erteilt. Im Sinne der Volksgesundheit wünsche ich mir, dass dem Paradies das Alba-Zeug unter dem Hintern wegrottet. Es gibt doch bei Gott genug bessere Produkte, die man auf die Verkaufsfläche bringen kann. Als Kind war der Besuch des Coop-Supermarktes für mich bei Fahrten in die Schweiz immer einer der Höhepunkte. Ich hoffe, dass sich der Paradies nennende Ableger hier einen einmaligen Fehltritt geleistet hat.


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