In diesem Artikel stelle ich ein Rezept für Linzeraugen vor, das als Aroma nur Zitronenschale verwendet. Vanille und Zimt dürfen ihr Aroma in anderen Rezepten ausspielen: hier würden sie nur das fruchtige Bukett stören. Die Zubereitung von schönen Linzeraugen ist nicht besonders schwierig, wenn man weiß, welche fünf Fehler man vermeiden muß. Diese habe ich in einem separaten Artikel zusammengestellt, damit dieser Beitrag hier nicht zu lange wird.
Bei der Zubereitung von Weihnachtsplätzchen erleichtern Einem eine arbeitssparende Mürbteigtechnik (siehe weiter unten oder wie hier beschrieben) und gute Hilfsmittel die Arbeit sehr. Für mich unverzichtbar sind PE- oder Transparenfolie (hier besprochen), ein Teigroller mit Abstandsscheiben sowie eine perforierte Backmatte. Wer nur eine Sorte Plätzchen bäckt, kann sich diese natürlich Ausrüstung sparen. Wer aber wie ich pro Weihnachtssaison 15–20 verschiedene Plätzchen bäckt, möchte diese Hilfsmittel nicht missen.
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Ein Wort zur Mürbteig-Technik
Ich habe sämtliche über die Jahre gesammelten Techniken zur effizienten Zubereitung von Mürbteig in einem Kapitel in meinem Buch Weihnachtsplätzchen – zum Essen schön* zusammengefasst. Der Hauptteil des Buchs sind 30 Plätzchenrezepte – aber allein der Technikteil rentiert meiner Ansicht nach den Kaufpreis, wenn man bedenkt, wie arbeits- und zeitaufwendig die Produktion von Plätzchen ist und wieviel Arbeit einem gute Tipps und Hilfsmittel sparen können.
Beispiele aus meinem Buch
Ein Tipp für Perfektionisten: Eine perforierte Backmatte
Wer auf der Suche nach Perfektion ist, kommt beim Plätzchenbacken nicht um perforierte Backmatten herum. Dieses spektakulär wirksame Hilfsmittel garantiert gleichmäßiges Gebäck ohne Luftlöcher an der Unterseite oder Wellen an der Oberseite. Ich verwende perforierte eine Backmatten nicht nur für Plätzchen, sondern auch für Windbeutel, Eclairs, und Tarteletten. Das Foto gibt einen Eindruck von der Wirksamkeit der Silpain-Backmatte von Demarle, der ich hier einen eigenen Artikel gewidmet habe.
Rezept für Linzer Augen
I. Beschreibung
Dieses Linzeraugenrezept nimmt keinen Puderzucker sondern feinsten Backzucker. Die Maisstärke, die jedem Puderzucker zugesetzt ist (damit er keine Feuchtigkeit zieht) sparen wir uns damit. Vanille, Zimt schenken wir uns ebenso, siehe oben. Wichtig ist, geeigneten Johannisbeergelee zu verwenden.
II. Zubehör
Ausstecher; Ausrollhilfe für gleichmäßige Teigdicke 3 mm; Frischhaltefolie
Ich verwende am liebsten einen Ausstecher mit gezacktem Rand. Als runder Ausstecher für die Augen tut es zur Not auch die Deckkappe von einem Kebestift o.ä. Für Mürbteig folge ich ausnahmslos dieser Vorgehensweise.
Sehr wichtig: Den Teig rollen wir genau 3 mm dick aus, so daß das die Linzeraugen eine Idealhöhe von ca. 6–7,5 mm bekommen. Als Hilfsmittel verwenden dafür wir einen Teigroller mit Abstandshalter*. Dieser kostet mit ca. 12–13 € paar Euro weniger als zwei Latte Macchiato in der Münchner Innenstadt – und garantiert dafür lebenslang Plätzchen gleichmäßiger Dicke.
Das Ausrollen wird einfacher, wenn man eine Folie dazu verwendet: PE- oder Transparenzfolie sind ideal, Frischhaltefolie ist auch in Ordnung, siehe mein Beitrag hier.
III. Zutaten (50 Stück)
Für den Teig
- 300 g Mehl
- 190 g kalte Butter
- 90 g feinster Backzucker
- 2 Eigelb
- Abgeriebene Schale einer 1/2 Zitrone
- 100 g möglichst fein gemahlene Mandeln
Für die Füllung
- ca. 200 g Johannisbeergelee
IV. Zubereitung
- Mehl sieben. In Stücke geschnittene Butter, das mit einer Gabel verquirlte Ei, die Mandeln, die Zitronenschale und den Zucker dazu geben und zu einem glatten Teig verkneten.
- Teig zwischen zwei Frischhaltefolien 3 mm dick ausrollen und mind. eine Stunde auf einem Küchenbrett kühlen.
- Formen ausstechen. Bei einer Hälfte der Formen ein Auge ausstechen. Ober- und Unterteile auf separate, mit Backpapier ausgelegte
Backbleche legen. - Im vorgeheizten Ofen bei 150 °C Umluft in 7–12 Minuten (stechform- und ofenabhängig) goldgelb backen. Blech mit den Oberteilen etwas früher aus dem Ofen holen, da sie schneller backen. Abkühlen lassen.
- Den Gelee im Wasserbad etwas erwärmen.
- Unterteile nicht zu dünn mit dem Gelee bestreichen und Oberteile darauf setzen. Gelee etwas anziehen lassen. Loch noch leer lassen.
- Ränder der Plätzchen mit einem kleinen Sieb mit Puderzucker bestreuen
- Augen der Plätzchen mit dem verbliebenen Gelee füllen. Der Puderzucker in den Augen löst sich dabei auf. Falls der Gelee zu fest wird, erneut etwas erwärmen.