Problem: Man hat einen kleinen Rest Frischhefe übrig, der verbraucht werden muß. Einfrieren – wie in diesem Beitrag beschrieben – lohnt sich aber nicht. Hinzu kommt: Es ist Herbst, und es gelüstet Einem nach etwas Süßem, Schwerem, das als Frühstück taugt, aber auch zum Nachmittagstee schmeckt. Lösung: Ich backe mir ein paar Rohr- und/oder Zimtnudeln. Weil ich keine große Menge backen möchte, die eine ganze Raine füllt, mache ich gerade soviel, wie in eine Brot-Kastenform passt. Bei dem Rezept orientere ich mich am Bayerischen Kochbuch*, wobei ich die Zutatenproportionen etwas angepasse (mehr Butter).
Natürlich sind die Rohrnudeln und das ganze Drumrum nur ein Vorwand: Eigentlich will ich mit meiner Exoglass®-Kastenform angeben.
Anmerkung für die Blog-Polizei
Jedesmal, wenn ich etwas auf Mybanto veröffentliche, was nicht „japanisch” ist, befällt mich eine Art Rechtfertigungsdruck, so als ob ich einer Blog-Reinheitspolizei erklären müsste, warum Mybanto, das ja primär eine auf Japanische Küche spezialisierte Seite ist, auch über Zwetschgendatschi, Ragu di Cinghiale und Lievito Madre schreibt. Letztlich ist es mir wurscht und Japaner sind in dieser Hinsicht auch nicht so dogmatisch: Hauptsache es schmeckt und die Qualität stimmt. Was Zimt- und und Rohrnudeln betrifft: Diese gehören zwar nicht zur japanischen Küche, sie sind aber seit dem Zeitpunkt, da ich sie zum ersten Male gekostet habe, eines meines Lieblingsgbäcke. Ich bin sicher, dass ich nicht alleine damit bin: Existenzgründer mit Backaffinität und Auswanderungsgedanken hätten sicher in Japan ihr Auskommen mit dem Verkauf allein von frisch gebackenem Hefegebäck (vor allem im Winter).
Exoglass®
Meine neue Vorliebe für Küchengerät aus Exoglass® habe ich erst kürzlich in einem Beitrag zum Besten gegeben. In diesem Beitrag kommt das Wunderinstrument erneut zum Einsatz. Die Rohr- und Zimtnudeln werden damit aussen knusprig und innen elastisch, feinporig und schwer. Die Zimtnudeln bilden an der Oberfläche eine harte Karamellschicht.
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Rezept für Rohr- und Zimtnudeln in einer Kastenform
HilfsmittelFür diese Rohrnudeln benötigt man zwar keine speziellen Hilfsmittel, einen Hinweis erlaube ich mir aber: Bei Mengenangaben für alle Rezepte in meinem Blog und meinen Büchern bedeutet 1 EL stets ein standardisierter Esslöffel mit 15 ml Volumen und kein Suppenlöffel. Das Gleiche gilt für TL, die mit 5 ml genau definiert sind. Sie benötigen dazu entweder eine entsprechend genaue Waage (ich arbeite seit mehreren Jahren mit dem Modell von G&G, s.u.) oder normierte Messlöffel. Siehe auch Dosierung von Kleinmengen oder zum Unterschied der metrischen und amerikanischen Gewichtsangaben.
Zutaten
Menge für 2 Zimtnudeln und 3 Rohrnudeln
Teig
- 200 g Mehl Typ 405 **
- 8 g Hefe
- 55 ml Vollmilch
- 30 g Zucker
- 1 Ei
- 35 g Butter
Zum Auslassen in der Form
- 60 g Butter
Zimtzucker für Zimtnudeln
- 1 EL Zimt, 2 EL Zucker bzw. Rohrzucker, gemischt
Zubereitung
- Aus Teigzutaten mittelschweren Hefeteig herstellen wie in diesem Zwetschgendatschi-Rezept beschrieben. Besonders feinporing wird der Hefeteig, wenn man ihn über Nacht im Kühlschrank gehen lässt.
- Butter zum Auslassen in Form geben und im Ofen bei ca. 80° C verflüssigen (nicht kochen oder bräunen).
- Ofen auf 160 °C Umluft oder 180 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Aus Teig fünf Kugeln formen. Kugeln in der Form satt in der flüssigen Butter wälzen. Zwei Kugeln zusätzlich im Zimzucker wälzen. Gebutterte Kugeln locker in Form nebeneinander legen.
- Für ca. 30 Minuten (ofenabhängig) auf zweiter Schiene von unten backen.
- Aus dem Ofen nehmen und oben satt mit Butterstücken belegen und nit einem Pinsel einarbeiten.
- Nach Belieben noch warm aus der Form stürzen.
- Nudeln passen gut zu Schwartee.
Vielleicht interessant: Rezepte mit Yuzu, auch für Weihnachten
Wer Yuzu mag: Yuzu-Rezepte findest Du in meinen Büchern zu Weihnachtsplätzchen* und japanischer Patisserie*. Das Plätzchenbuch verwendet nur Yuzusaft und Yuzu-Tea, damit die Besorgung der frischen Früchte kein Hindernis für die Zubreitung z.B. dieser Yuzu-Schnitte oder Yuzu-Plätzchen darstellt.
Sinnvolle Hilfsmittel*
Diese Geräte befinden sich in meinem Hausrat und sind z.T. täglich im Einsatz. Ich habe daüber hinaus alle auf Mybanto empfohlenen oder in meinen Büchern verwendeten Arbeitsgerät auch auf einer Einkaufs-Seite* zusammengefasst. Die meisten der dort versammelten Gegenstände habe ich, wie die Sachen auf dieser Seite, für mich selber gekauft.