Richtig guten Glühwein muß man selber machen. Man hat Kontrolle über die Zutaten, kann sich das Gemisch nach eigenem Gusto süßen und obendrein die Tasse auch mit dem siedend heißen Getränk füllen. In diesem Beitrag beschreibe ich mein Experiment mit einem Yuzu-Glühwein aus übriggebliebenen Yuzu-Schalen.
Nichts stört mich an den Mixturen auf Weihnachtsmärkten mehr (nach dem meist zu hohen Zuckergehalt) als ein eher lauwarm statt heiß servierter Glühwein. Von den perfekt gespülten Tassen reden wir mal lieber nicht.
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Das Experiment
Im Besitz mehrerer Yuzu, habe ich mir das Vergnügen gegönnt, eine halbe Frucht davon für ein Glühweinexperiment zu opfern. Ich habe dazu ein Glühweinrezept auf Basis von Weißwein auf Yuzu umgestellt. Die Mixtur überzeugt durchaus: Der Yuzu-Geschmack ist deutlich wahrnehmbar, Wein, Rum und Zucker sind gut ausbalanciert, Pfeffer, Nelken und Piment tragen dezente Gewürz-Noten bei, die man für Glühwein braucht. Zu beachten ist, dass sich die Yuzu mit einem etwas herben Nachklang bemerkbar macht – aber genau das gefällt ja zu einer Zeit, in der eher das Süße dominiert. Zu viele frische Yuzu würde ich für den Glühwein aber trotz allen Wohlgeschmacks nicht opfern. Dazu gibt es einfach bessere Verwendungsmöglichkeiten, wie die folgenden drei Beispiele aus meinem Buch Patisserie auf Japanisch* zeigen.



Das Rezept
I. Zutaten
- ½ Yuzu
- 0,75 l trockenen Weißwein (der Aldi Süd-Grauburgunder tut es durchaus)
- 50 ml guten weißen Rum (z.B. Havanna Club 3 Jahre)
- 30-40 g braunen Zucker
- 75 ml Wasser
- 50 schwarze Pfefferkörner
- 5 Nelken
- 5 Pimentkörner
- optional: 25 ml Yuzu-Saft (falls zur Hand)
II. Zubereitung
- Yuzu in sehr feine Scheiben schneiden und mit den restlichen Zutaten in einen Topf geben.
- Bis zum Siedepunkt bringen aber nicht kochen, gründlich durchziehen lassen.
- Wenn die Yuzu und Gewürze ihren Geschmack abgegeben haben, absieben.
III. Servieren
Siedend heiß in die Tassen geben.
Wer Yuzu mag: Rezepte für Weihnachten
Wer Yuzu mag: Rezepte findest Du in meinen Büchern zu Weihnachtsplätzchen* und japanischer Patisserie*. Das Plätzchenbuch verwendet nur Yuzusaft und Yuzu-Tea, damit die Besorgung der frischen Früchte kein Hindernis für die Zubreitung z.B. dieser Yuzu-Schnitte oder Yuzu-Plätzchen darstellt. Das Patisserie-Buch hingegen macht ausgiebig Gebrauch von der frischen Yuzu-Frucht.
Sinnvolle Hilfsmittel*
Wer viel in der Küche steht, benötigt gutes Gerät. Ich habe alle auf Mybanto empfohlenen oder in meinen Büchern verwendeten Arbeitsgerät auch auf einer Einkaufs-Seite* zusammengefasst. Die meisten, nicht alle, der dort versammelten Gegenstände habe ich selber gekauft..