Dieses feine Dessert auf Basis von Süßkartoffeln ist eines jener Rezepte der japanischen Küche, das man unbedingt einmal gekostet haben sollte. Es gehört zu meinen Favoriten und ist wirklich sehr einfach zuzubereiten: Anders als die hier und hier beschriebenen Kürbis-Zubereitungen ist dieses Sweet Potato-Gericht auch weniger sensibel was die Güte des Ausgangsmaterials berifft – es gelingt stets auch mit nur mäßig aromatischen Süßkartoffeln. Sweet Potato schmeckt übrigens nicht „kartoffelig“. Wer es nicht kennt, kommt kaum darauf, dass es aus Kartoffeln gemacht ist (was insofern korrekt ist als dass Süßkartoffeln keine Kartoffeln nach botanischer Definition sind).
Sweet Poteto (das Gemüse selbst bezeichnen wir als Satsuma Imo) kauft man in Japan manchmal in Patisserien oder der Delikatessenabteilung im 1. und 2. Untergeschoss der großen Einkaufshäsuer, „Depatos” genannt. Die Qualität dieser Süßspeise fällt sehr unterschiedlich aus: Manche Hersteller, die auf der Qualitätsskala ganz unten, fügen künstliche Vanillearomen hinzu, die Besten kommen ohne „Verbesserungszutaten“ aus. Unser Rezept verzichtet natürlich auch auf jeglichen künstlichen Zusatz.
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Ausgangsmaterial „Süßkartoffel”
Süßkartoffeln sind hiezulande seit Jahren in Bioläden und Supemärkten problemlos erhältlich. Die Farbe des Fleisches schwankt zwischen orange-gelb (meistens) und weißlich-fahl (hierzulande sehr selten). Genauso unterschiedlich kann das Aroma ausfallen, von dünn und geschmacklos bis kräftig und süß. Eine Regel, wie man gute Süßkartoffeln (japanisch: Satsuma Imo) von Aussen erkennt, gibt es leider nicht: Auch für mich ist der Einkauf jedesmal eine Glücksache.
Grundsätzlich kann ich sagen, dass die innen weißen Süßkartoffeln wesentlich aromatischer sind als die orange-fleischigen. Von aussen sehen alle Kartoffeln gleich aus. Um vor dem Kauf herauszufinden, ob die Kartoffeln weiß- oder orangefleischig sind, kann man mit dem Fingernagel die Haut etwas ankratzen. Süßkartoffeln kommen hierzulande meist entweder aus Italien oder den USA und sind immer orange-fleischig (zumindest bisher) – und sind somit schwach-aromatisch.
Bei diesem Rezept kommen wir glücklicherweise aber auch mit relativ geschmacksarmen Süßkartoffeln ans Ziel, denn es ist, wie ich aus eigener Erfahrung sagen kann, gegen die Qualität der Kartoffel relativ robust.
Rezept für Sweet Potato
Zutaten
Menge für ein Backblech
Teigmasse
- 500 g Süßkartoffeln
- Frische Vanille
- 35 g brauner Zucker
- 50 ml Sahne
- 30 g Butter
Zum Bestreichen
- 1 Ei (es wird nur ein Teil davon benötigt)
Zubereitung
- Süßkartoffeln sehr groß stückeln und dämpfen.
- Weich gedämpfte Süßkartoffelstücke schälen und entweder mit einer Gabel zerquetschen oder einem Zauberstab pürieren. Danach durch ein Sieb streichen, um die Fasern loszuwerden.
- Süßkartoffelmasse mit den restlichen Zutaten der Teigmasse mischen, in einen Kochtopf geben, und für 1-2 Minuten unter ständigen Rühren bei mittlerer-hoher Hitze ausdampfen lassen.
- Ganzes Ei zum Bestreichen in einer Schale mit einer Gabel zerschlagen – es wird nur ein davon Teil benötigt.
- Masse in Kasten- oder Muffin-Formen (oder sonstige geeignete feuerfeste Formen) füllen.
- Oberfläche mit Ei besteichen.
- Für ca. 20 Minuten bei 180 °C Umluft (200 °C Ober- und Unterhitze) backen.
- Warm oder kalt aus der Form stürzen. Bis zum Verzehr im Kühlschrank (in Alufolie oder einer Aufbewahrungsdose) lagern.
Hinweis zum Verzehr
In seinem Heimatland verzehrt man Sweet Potato pur, aber wer möchte, kann seine Portion auch mit einem Schlag ungesüßter Sahne anreichern. Gut dazu passt schwarzer Tee.
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