In diesem Beitrag stelle ich das authentische Takoyaki (たこ焼き)-Rezept vor. Die Ausführungen sind vor allem für diejenigen interessant, die Takoyaki (Teigbällchen mit Oktopus) im Original schon gekostet haben und nun entweder selber loslegen möchten oder einfach nur genauer wissen wollen, was sie da gegessen haben. Wer Takoyaki noch nie gesehen oder probiert hat, tut ggf. gut daran, zuerst meinen Einführungsartikel zu lesen oder sich im Internet einen Ersteindruck zu verschaffen.
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Rezept für Takoyaki
ca. 60 Stück, für knapp 4 Personen
Die Ausrüstung
- Ein Takoyaki-Grill oder eine Takoyaki-Pfanne. Siehe auch die Beitrag hier.
- Pinsel zum Einfetten: Wer es original möchte, kann sich diesen Pinsel* ansehen. Genausogut geht Küchenpapier mit Stäbchen.
- Takoyaki-Stahlnadel mit Holz- oder Plastikgriff zum Wenden und Freikratzen. Prüfe vorher unbedingt, ob die Beschichtung deiner Pfanne Metallnadeln verträgt wie das abgebildete Modell (der in diesem Beitrag getestete Takoyaki Maker verzeiht einem das nicht). Verwende dann ggf. dieser Plastikkratzer* oder einen Schaschlik-Holzspieß, was erstaunlich gut funktioniert.
I. Die Zutaten
I.1. Für den Teig
- 200 g Mehl (Typ 405)
- 800–900 ml Dashi (am besten aus Tütendashi), Beispiel siehe hier*.
- 3 Eier
Alternativ besorgt man sich für den Teig eine Fertigmischung. Dieses sog. Takoyaki-Ko (Takoyaki-Mehl) muß nur noch angerührt werden. Die Vorteile sind klar, der Nachteil ist, dass viele Präparate mit Glutamat (Amino-san) und weiteren unerwünschten Zusätzen versehen sein können.
I.2 Für die Füllung
- 200-250 g gekochter Oktopus vom Fischhändler. Bei Verwendung von rohem Oktopus diesen bei 40 Minuten auf kleiner Flamme in ungesalzenem Wasser simmern lassen, danach für weitere 30 Minuten im heißen Wasser ruhen lassen. Siehe auch hier (auf Italienisch).
- 1,2 Tütchen Beni-Shoga (rot gefärbter eingelegter Ingwer)
- 1 Tüte Tenkasu (Frittierbrösel)
- 2-3 Bund Frühlingszwiebeln (man benötigt reichlich)
- Optional: Konnyaku
Kohl hat in Takoyaki übrigens nichts – aber auch wirklich nichts – zu suchen: Den behalten wir uns für Okonomiyaki vor.
I.3 Für den Belag
- Takoyaki-Soße. Man behilft sich ggf. mit Okonomiyaki-Soße der Marke „Otafuku”, der man mit etwas Sojasoße die Süße nimmt
- Mayonnaise (die japanische Version* eignet sich besser als die Eurpäische Mayonnaise, die zu zu schwer und säuerlich ist)
- 1 Tütchen Aonori (Süßwasseralgen)
- 1 Tütchen Katsuo-Bushi (Thunfischflocken)
II. Vorbereitung
- Oktopus (ab sofort auch „Tako“ genannt) in ca. 1 cm-lange Stücke schneiden.
- Frühlingszwiebeln waschen und in dünne Ringe schneiden.
- Teigzutaten mit einem Schneebesen in einer großen Schüssel mischen. Geschmack mit dem Dashi portionsweise abstimmen. Es muß sich ein vollmundiger Geschmack einer Brühe einstellen. Der Teig selbst ist sehr flüssig.
- Tenkasu und Benishoga jeweils in Schüsseln geben.
- Takoyaki-Grill auf ca. 200 °C erhitzen
III. Zubereitung
- Form zu ca. 75 % mit dem Teig füllen. Dazu nicht Loch für Loch extra ausgießen, sondern großzügig über die Fläche schütten.
- In jedes Loch ein Takostück legen.
- Erneut mit Teig begießen, bis der Rand überläuft.
- Lauch, Konnyaku (optional), Tenkasu (Frittierbrösel) und Benishoga (rot eingelegten Ingwer) in angemessener Proportion darauf geben.
- Nach ca. 30 Sekunden bis 1 Minute mit dem Schraubenzieher oder der Takoyaki-Nadel den Rand freilegen (Bild siehe oben).
- Takoyaki mit dem Schraubenzieher mit einer seitlichen Drehbewegung wenden. Die Kunst besteht darin, den Ball nicht zu sehr zu zerfetzen. Bei Bedarf / nach Belieben etwas Teig nachgießen, in der Regel ist aber nicht notwendig.
- Takoyaki nach etwas Bräunung ein weiteres Mal wenden. Vorgang ggf. wiederholen, bis diese rundum gleichmäßig gebräunt sind.
- Wenn fertig, auf einem Teller mit Takoyakisoße, Mayonnaise, Aonori und Katsuobushi belegen (in der angegebenen Reihenfolge).
IV. Qualitätskontrolle
Takoyaki sind weich, innen sehr feucht, etwas klebrig („mochi mochi“) und gleichzeitig luftig („fuafua“). Sie dürfen nicht hart oder kross sein. Der ideale Geschmack ist von satter aber dezenter Brühe, innen benetzt vom Saft des noch brodelnden Oktopus – und nicht wässrig. Benishoga sollte nicht hervorstechen, lieber zu wenig als zu viel. Falls die Takoyaki zu trocken sind, den Teig mit Wasser verdünnen.
Spannung bei Elektrogeräten aus Japan: Bei Elektrogeräten aus Japan darauf achten, dass diese mit 230 Volt betrieben werden können. Die Anschaffung eines 110 Volt-Spannungswandlers lohnt sich nur, wenn Du mehr Geräte aus 110 Volt-Ländern (z.B. USA oder Japan) betreiben willst.