Gekaufter Lemon Curd hat für mich immer etwas leicht ekliges. Ob es der Geruch ist oder der Gedanke an industriell hergestellte Tüteneiermasse – er macht mich nicht an. Bio-Produkte mögen da vertrauenswürdiger sein, aber es gibt keinen Grund, hier ein Risiko einzugehen: Denn die Zubereitung des hier vorgestellten, selbstgemachten Lemon Curds nimmt nur ca. 10 Minuten in Anspruch. Das Rezept kommt ohne Ei aus und verwendet als Besonderheit neben Butter auch etwas Kakaobutter – meine Idee –, um die Konsistenz zu verbessern. Ohne Ekel-Zusätze, Konsistenzverbesserer oder Industrie-Eiermasse stellt dieser Lemon Curd aus Eigenproduktion mit seinem frischen, sauberen Zitronenaroma jedes Produkt aus dem Supermarkt oder dem Feinkost- oder Bioladen in den Schatten.
Bei meinem letzten Rundgang in München habe ich in einem Feinkostlädchen Lemon Curd in 200 g-Gläschen für stolze 8 Euro erspäht (vor der Inflationsorgie, die, anders als bei berichtet, berichtet, bereits im Herbst 2021 ihren Anfang nahm). Mit einem Materialeinsatz von vielleicht einem (1) Euro kommt man mit diesem Rezept sehr günstig weg.
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Ich verwende den Lemon Curd z.B. für diese Lemon Curd-Terrassen, um das „Geschmacksspektrum” bei meinen Weihnachtsplätzchen zu erweitern (Marmelade komt schon bei Linzer Augen zum Einsatz). Damit er ausserhalb des Kühlschranks nicht schlecht wird, verwende ich kein Ei. Der Lemon Curd kann natürlich nicht nur für Weihnachtsplätzchen, sondern für Alles verwendet werden, wofür man Lemon Curd eben sonst so hernimme, z.B. für Scones.
Rezept für Lemon Curd ohne Ei
1. Hinweise zu den Zutaten
Kakaobutterhatte ich gerade nicht zur Hand und habe sie durch weiße Kuvertüre ohne Vanillearoma (!) ersetzt. Weiße Schokolade oder weiße Schokolade-Chips zum Backen sind ebenfalls geeignet und ebenfalls einfacher zu bekommen als reine Kakaobutter. Verwendet man Kakaobutter statt weißer Kuvertüre, muß man die Zuckermenge für das Rezept entsprechend erhöhen, da Kakaobutter keinen Zucker enthält.
Weiße Schokolade besteht bekanntlich hauptsächlich aus Kakaobutter und Zucker plus etwas Emulgator (meistens Sojalecithin). Man muß unbedingt aufpassen, dass die Kuvertüre oder weiße Schokolade kein Vanillearoma enthält – was sie leider fast immer tut, wie in diesem Beitrag beklagt: Dr. Oetker oder Bio? Weisse Kuvertüre im Test.
Maisstärkeverwende ich neben der Kakaobutter als Konsistenzgeber. Fünf (5) Gramm (2 TL) haben sich bei meinem Rezept währt.
Die Menge an Maisstärke und Kakaobutter bestimmen die Festigkeit des Lemon Curd. Ich mag ihn tendenziell etwas weicher – Du mußt das Rezept hier deinem Geschmack anpassen, wenn Du ihn fester haben willst.
2. Hilfsmittel
- Ein kleiner Topf. Ideal ist eine Stielkasserolle wie z.B. mein Lieblingsmodell von Fissler*, das ich sein Jahren verwende
- Ein kleines, luftdicht abschließbares Glas mit Schraubverschluss
Bitte beachte, dass die Volumenangaben TL (Teelöffel) und EL (Esslöffel) sowohl in in meinen Büchern* als auch auf dieser Seite immer normierte Maße sind wie hier, hier und hier beschrieben. Um Kleinmengen exakt abzuwiegen, benötigst Du eine präzise Waage, wie z.B. hier besprochen.
3. Zutaten
- 70 g Zucker (75 g wenn Du reine Kakaobutter verwendest, da diese keinen Zucker enhält)
- 40 g frischen Zitronensaft
- 1 TL Zitronenzesten
- Ca. 5 g Maisstärke (2 normierte TL)
- 1 Prise Salz
- 20 g Butter
- 10 g Kakaobutter oder 10 g weiße Kuvertüre ohne Vanillearoma
4. Zubereitung
- Glas (und Deckel) zur Aufbewahrung des Lemon Curd mit kochendem Wasser sterilisieren und trocknen lassen.
- Alle Zutaten bis auf die Butter und Kakaobutter (bzw. weiße Kuvertüre) unter Rühren mit einem Schneebesen in einem Topf erhitzen und kurz zum Aufschäumen bringen.
- Masse durch ein Sieb geben, um Zesten und eventuelle Klümpchen zurückzuhalten.
- Butter und Kakaobutter (bzw. weiße Kuvertüre) in die Masse geben und mit dem Schneebesen gründlich zu einem absolut homogenen Lemon Curd verschlagen.
- Lemon Curd in das sterilisierte Glas füllen, abkühlen lassen, dann im Kühlschrank aufbewahren.
Falls das Lemon Curd nach dem Abkühlen zu flüssig ist, kann man ihn erneut aufkochen und etwas Stärke dazugeben.