Lange habe ich mich vor einer konkrete Empfehlung für einen Matcha für die japanisch inspirierte Patisserie gedrückt. Grund: Was hierzulande in Läden am Matcha angeboten wird hatte stets – keine Ausnahme – ein unterirdisches Preis-Leistungsverhältnis: Teuer und aromalos-bitter. Über die Ware im Internet kann ich nichts sagen: Das Angebot ist inzwischen immens, und es ist nicht auszuschließen, daß brauchbares Material darunter ist. Ich weiß nur nicht, welches das ist.
Falls Sie Matcha-Verkäufer oder Produzent sind, schicken Sie mir doch einfach eine Probe. Ich teste diese dann gerne gegen meine Rezepte, vor allem, wie hier beschrieben, gegen mein Matcha-Eis.
Fast alles, was mir jemand irgendwie zukommen ließ, war von mäßiger Qualität oder an der harten Grenze des aus meiner Sicht kaum mehr Genießbaren. In einem Fall konnte ich mich nicht mehr zurückhalten, das Ergebnis ist dieser Verriß: Da hilft auch „Bio” nichts: die „fein-herben” Matcha Sticks vom dm-Markt.
Ich liebe Matcha, aber ich konsumiere ihn nicht jeden Tag. Manchmal mache ich wochenlang Pause, dann wieder gönne ich mir üppige Mengen an Matcha-Eis. Wenn ich jedoch mit Matcha arbeite, möchte ich guten, reichhaltigen armatischen Matcha schmecken. Auch weil ich mein Eis, Tiramisu oder meine Eclairs nicht riskieren möchte, denn taugt der Matcha nichts, ist die ganze Mühe und das eingesetzte Material obendrein vergeudet. Deswegen bleibe ich bei meinem bewährten Matcha. Warum übrigens bei Eis die Matcha-Qualität besonders wichtig ist – wie bei keinem anderen Einsatzzweck – habe ich hier beschrieben.
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Warum der Hourai no Mukashi?
Der Horai no Mukashi (steng genommen „Hourai”) hat sich bestens bewährt: Süß, reich an Umami, wenig Bitterstoffe. Der Preis ist in Japan günstiger, aber auch die bei diesem Webshop zu berappende Summe geht vollständig in Ordnung. Gehe davon aus, dass Du bei der Verwendung als Koicha ca. 1 g davon benötigst. Damit kannst Du Die 20 Tees anrichten. Was Süßigkeiten betrfft: In meinen Patisserie und Plätzchen-Rezepten verwende ich zwischen 8–15 g Matcha pro Rezepr. Der Preis von über 20 € zzgl. Versand pro 20 g-Döschen kommt dann natürlich schon zum Tragen.
Aber denke daran, was Du in einem Cafe für ein Stück Matcha-Rolle hinblättern mußt. Der Bäcker verwendet entweder keinen guten Matcha oder Du bekommst ein minimales Stückchen (japanische Portionen sind skandalös winzig) auf den Teller.
Gibt es eine billigere Alternative?
Das mußt Du ausprobieren, ich habe noch keine Erfahrung mit einem Stoff, den ich guten Gewissens empfehlen könnte. Du könntest den Ikuyo-Matcha probieren, der etwas billiger ist. Ich habe eine Packung bei mir im Schrank stehen, bin aber noch nicht dazu gekommen, ihn auszuprobieren.
Wenn ich mehr dazu sagen kann, werde ich mein Wissen auf Mybanto teilen. Falls Du Matcha als Tee zu Dir nimmst (Koicha), dann sollte der Ikuyo auf jeden Fall genügen. Mehr kannst Du hier nachlesen.
Fazit
Der Horai no Mukashi-Matcha wird dich nicht enttäuschen. Eis, Tiramisu erhalten ein Aroma und einen Geschmacksreichtum – der bei Manchen einen Offenbarungsschock auslöst. Eine Verwendung für Kuchen und Plätzchen ist möglich, die Klasse des Matcha entfaltet sich aber am Besten ohne Hitzeeinwirkung, in roher Verwendung.
Bei Koicha macht sich die Qualität von Matcha übrigens weniger bemerkbar. als man zunächst annehemn könnte. Hier reicht vor allem bei regelnäßigem Konsum ggf. ein preisgünstigeres Bioprodukt.