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Was man aus Rapsöl alles machen kann (oh mein Gott)

Rapsöl?

Mein Artikel über Albaöl, einen schwedischen „Hochgenuss” aus Rapsöl, Emulgator, Butteraroma und Farbstoff, gehört zu den meist gelesenen Beiträgen auf Mybanto. In diesem Beitrag geht es um die faszinierende Geschichte des Rapsöl-Big-Agri-Business: Wie eine ursprünglich gesundheitsschädliche Pansche aus Kanada zum Lieblingskind von Ärzten und Köchen mutierte und den ganzen Planeten einölte.

Der beste Artikel, den ich zu Canola bisher gefunden habe, ist von Sally Fallon und Mary G. Enig. Unter dem Titel The Great Con-ola räumen die Autorinnen mit Verschwörungstheorien der Rapsöl-Gegner und den Fehlinformationen und Verharmlosungen der Rapsölindustrie geichermaßen auf. Der Artikel ist ein absolutes Muß von Fallon und Enig ist Pflichtlektüre.


Das Kabinett des Grauens

Für das Titelbild habe ich ein paar Schnappschüsse mit Rapsölprodukten in eine gelbe Wohlfühl-Wolke gestellt. Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht: Ob es Margarine ist, das Öl oder sonst eine Designerpampe wie das hier besprochene Albaöl – mir vergeht beim Anblick von Rapsöl und seinen diversen Inkarnationen sofort der Appetit. Ob das Zeug Bio ist oder konventionell, spielt keine Rolle.


Ebenfalls interessant

Vom Motoröl zum Nahrungmittel

Die Geschichte von Rapsöl ist schnell erzählt: Der amerikanische Arzt Dr. Mercola führt detailliert auf, wie die Rapsbauern von Manitoba, Kanada, mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs ihr als Motoröl verwendetes Rapsöl nicht mehr losbekamen. Im Auftrag der Rapsbauern entwickelten die Zauberlehrlinge der Universität von Manitoba unter dem Kunstnamen Canola (Canada oil low acid) eine Sorte mit einem reduzierten Gehalt der in Raps enthaltenen, gesundheitsschädlichen Erucasäure. Im nächsten Schritt war das Öl nun von den Gesundheitsbehörden freizugeben.


  • Empfehlenswerte Literatur*

     


Lobbyarbeit bei den Gesundheistbehörden und geschicktes Marketing

Wie immer lassen sich die steuerfinanzierten Regulierungsbehörden, deren Aufgabe es wäre, die Bürger zu schützen, von der Logik der Großindustrie schnell einnehmen: Alles was a) aus dem Labor der Nahrungsmittelindustrie kommnt; und b) nicht unmittelbar letal wirkt, ist erstmal ungefährlich. Dem Verzehr der ehemaligen Industrieschmiere durch Menschen stehen nach der züchterischen Verharmlosung des Senfs durch die Universitätsknechte von Manitoba und den anschließen Unbedenklichkeitserklärungen der Gesundheitsbehörden nichts mehr entgegen. Eine beispiellose Karriere beginnt: Ein paar Jahrzehnte später und unterstützt durch millionenschwere Marketingkampagnen, ist das ehemalige Motoröl nicht nur zum Verzehr freigegeben, sondern firmiert weltweit in Supermärkten und Bioläden als der Inbegriff des Gesunden. In Japan steht es an erster Stelle des Verbrauchs, die American Heart Associaten, AHA, das oberste Kardiologengremium, listet Rapsöl als das gesündeste Öl aller Öle auf. Monsanto & Co. designen genmanipulierte Sorten, die dem als Round Up bekannten Spritzgift aus eigenem Hause (Glyphosat) gewachsen sind.

Auch in Europa beleidigt das grelle Senfkraut seit vielen Jahren das Auge des Landschaftsbetrachters. Und wer hat nicht beim Spazierengehen oder Radeln unfreiwillig das abstoßend-süßliche Miasma in sich hineingesogen, das Rapsfelder im Frühsommer in weitem Umkreis verströmen und für mich immer einen leichten Unterton von Verwesung hat?


Rapsöl. ist. überall.

Es ist schwer, Rapsöl zu entgehen. McDonalds verwendet es in seinen weltweit eingesetzten Mischungen, Fernsehköche wie Björn Freitag werden plötzlich zu Gesundheitsexperten und empfehlen das Öl wegen seiner Geschmacksneutralität und angeblicher gesundheitsfördernder Eigenschaften. Glauben Sie nicht, Rapsöl durch Kaufverzicht vermeiden zu können. Restaurants und Imbissstuben weltweit verwenden das Ex-Motoröl, das gehärtet und mit einem entsprechend hohen Anteil an gesundheitsschädlichen Transfetten alles brät und frittiert, was bei Omega-3 nicht auf der Palme ist. Das fällt nur deswegen nicht auf, weil dem Öl der Senfpflanze das Senfaroma in einem komplizierten Raffinerieprozess entzogen wird.

Sie können sich ja einfach einmal unbeliebt machen, indem Sie sich beim nächsten Restaurantbesuch danach erkundigen, ob der Chefkoch Rapsöl verwendet.


Ist Rapsöl gesundheitsschädlich?

Ja. Ich habe die Überschrift in einer früheren Fassung dieses Artikels in Frageform gesetzt, inzwischen bin ich nach lange Recherche der Überzeugung, dass uns die meisten Pflanzenöle (Ausnahme: Olivenöl) nicht guttun. Die Schädlichkeit sog. PUFA-Ölen, also von Pflanzenölen mit hohem Anteil mehrfach ungesättigter Fettsäuren, für das menschliche Gefäßsystem steht für mich als in soliden Studien belegt fest. Aber wie bei allem, das einen nicht sofort unter die Erde bringt, gibt es Menschen, die darüber anders befinden. Lange Zeit indifferent, gehöre ich inzwischen zu der Gruppe der missionierenden Rapsgegner. Dafür habe ich mehrere Gründe. Ob Sie diese nachvollziehen, bleibt Ihnen überlassen. Tatsächlich reicht mir schon der ekelerregende Gestank eines Rapsfeldes, um das Öl, das aus seinen Pflanzen extrahiert wird, ganz oben auf meiner Blacklist landen zu lassen.

Es war für mich sehr interessant zu erfahren, dass auch meine 88-jährige Mutter Rapsöl nicht mag, dem sie, verleitet durch die Lobeshymnen in Print und Fernsehen, zunächst eine faire Chance gegeben hat. „Ich mag den Geschmack und Geruch nicht“, war ihr Verdikt. Vielleicht ist, anders als bei meiner hochbetagten Mutter, das Körperempfinden eines Großteils der Bevölkerung inzwischen so degeneriert, dass er nicht mehr unterscheiden kann, was ihm gut tut und was nicht. So wie es Menschen geben soll, die sich an Glutamat gewöhnt haben und den natürlichen Geschmack von Essen als unbefriedigend empfinden. Im Folgenden meine Gründe, warum ich Rapsöl meide wie die Pest.


Warum ich Rapsöl vermeide

  1. Rapsöl wurde im Zuge der Cholesterinlüge populär. Pflanzliche Öle mit hohem Gehalt an mehrfach ungesättigten Fettsäuren (MUGFS) wurden lange Zeit einseitig als gesund propagiert, Butter, Kokosöl und tierische Fette als ungesund gebrandmarkt. Nachdem sich dieses Dogma nicht mehr halten ließ – zu viele Hinweise deuteten darauf hin, dass MUGFS problematisch sein können – sattelten die Slumlords des medzinisch-medial-industriellen Nahrungsmittelkomplexes auf die einfach ungesättigten Fettäuren (EUGFS) um. Zusammen mit dem Omega-3-Hype wurde Rapsöl in kurzer Zeit zum Star unter den Küchenfetten.
    Ich betrachte auch dieses neue Dogma inzwischen nicht nur als wissenschaftlichen Plunder, sondern – hart ausgedrückt – als eine Fortführung des Verbrechens gegen die Menschheit insgesamt, dessen sich die Medizin und Ernährungswissenschaft in Tätergemeinschaft seit Beginn der Cholesterinlüge schuldig gemacht haben. Weiterführende Literatur finden Sie hier oder hier.

    Speziell an koronaren Herzkrankheiten Interessierten empfehle ich den Blog des schottischen Arztes Malcolm Kendrick, der in unregelmäßigen Abständen die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zu den Ursachen von Herzkrankheiten vorstellt und diese durch seine verständliche Sprache auch Laien zugänglich macht.

  2. Rapsöl ist unnötig. Es gibt Butter, Butterschmalz, Kokosöl, Olivenöl, Kürbiskernöl, Walnussöl. Diese haben sich über Jahrtausende bewährt, schmecken besser und zerstören die Umwelt nicht in dem Maße wie das zum Verzehr freigegebene Designerfett der Zauberlehrlinge aus Manitoba.
  3. Industrielles Rapsöl ist nach Maßstäben der Menschheitsgeschichte eine neuartige „Designerdroge“, deren negativen Auswirkungen erst erforscht werden. In einer Studie an Mäusen wurde nachgewiesen, dass Rapsöl Alzheimer begünstigt. Siehe auch hier.
  4. In Indien, China und Japan sind Senföl und Rapsöl zwar seit der Antike in Verwendung. Die Menge und Anwendungsweise war von der heute praktizierten verschieden.
  5. Der Rapsanbau ist wie der von Mais mit Flächenverbrauch und Umweltzerstörung verbunden.
  6. Bei der industriellen Produktion von Rapsöl wird der Geruch (oder Gestank) des Rapses chemisch entfernt. Dem Verbraucher soll damit die Möglichkeit genommen werden, durch seinen Geruchssinn vor dem Verzehr dieses Gestank-Öls gewarnt zu werden.
  7. Industriell prozessiertes Rapsöl ist farblos. Damit es optisch als essbar daherkommt, wird es mit Betakarotin künstlich gefärbt.
  8. Raps- und Maisfelder sind mitverantwortlich für die Abnahme der Insektenvielfalt.

Weitergehende Recherche

Wer mehr zu den potentiellen gesundheitlichen Risiken von Rapsöl recherchieren möchte, findet im englischsprachigen Internet mehr und besseres Material als im deutschsprachigen. Der Suchbegriff Canola health risk stöß bringt einen schnell entsprechende Ergebnisse, an denen man sich entlanghangeln kann.


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