Nicht ohne Grund habe ich zu Kaki bereits zwei Beiträge verfasst. Die Frucht schmeckt köstlich und hilft uns über die obstarme Winterzeit hinweg. Die beste Qualität findet man in ihrer Heimat, Japan, wobei die in Europa angebotenen Sorten inzwischen durchaus brauchbare Qualität vorweisen können.
In Norditalien sieht man Kakibäume gar nicht so selten in Gärten oder auf einer Wiese stehen, wobei die Früchte von den Besitzern oft nicht geerntet werden, sondern den Bienen und Wespen als Speise dienen. Wer im Herbst also im Piemont, Südtirol oder Veneto unterwegs ist, sollte auf jeden Fall nach diesen unverwechselbaren und schönen Bäumen Ausschau halten. Das Einverständnis des Besitzers vorausgesetzt, kann man sich in wenigen Minuten einen Monats-Vorrat an Kaki zusammenklauben.
Kaki auf mybanto
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Von Süden Richtung Brenner fahrend, 30 Minuten nach Trento rechts abbiegen
Was Kaki betriftt, meinte es das Jahr 2018 gut mit uns. Ein ungeplanter Besuch bei einem Weinbauern Anfang Dezember bei St. Michael an der Etsch bescherte uns auf der Heimreise, neben einem Vorrat an Riesling, auch einen Karton Kaki, der uns weit ins neue Jahr hinein überversorgte. Gut 300 Höhenmeter über der Brennerautobahn liegt ein Weingut, dessen Besitzer auch am ersten Advent den Besuchern gedulding sein Sortiment erklärt. Wir kaufen ein paar Flaschen Riesling, mein eigentliches Interesse gilt aber den beiden Kakibäumen auf dem Grundstück, die voller Früchte hängen. Der Besitzer gibt uns einen Karton, verbunden mit der Erlaubnis, diesen zu füllen.
Ein Schlachtfest
Erntet man Kaki nicht, fallen sie irgendwann überreif vom Baum ab und platzen am Boden auf. Mehrere hundert dieser Früchte sind bereits auf diese Weise verloren, als ich am Ziel meiner Begierde ankomme und zur Attacke übergehe. Es wird ein Schlachfest. Im Matsch aufgeplatzer Kaki umkreise ich den Baum wie ein Raubtier auf der Jagd nach Beute, die in der Krone Zuflucht gesucht hat. Schließlich bringt mich meine Gier dazu, den Baum hochzusteigen, um die besten Früchte abzuernten. Der Karton ist zur Hälfte voll, als ich mit meiner Beute zum Auto zurückkehre. So müssen sich Wikinger gefühlt haben, die nach erfolgreichem Überfall und anschliessender Brandschatzung mit reicher Beute zu ihren Schiffen zurückkehrten, um die Heimreise anzutreten.