Es ist nicht so, dass ich einen japanischen Gießstab empfehle, weil ich aus Japan stamme oder einen Blog betreibe, der sich (hauptsächlich) mit japanischer Esskultur beschäftigt. Vor zwei Jahren habe ich mit dem Kauf eines Geräts vom Hersteller Gardena zunächst einem deutschen Fabrikat den Vorzug gegeben.
Da ich nur einen Balkon habe, waren meine Anforderungen an den Gießstab bescheiden: Die Stärke des Brausestrahls sollte einstell-, dazu der Wasserfluß auf Dauerstellung einrastbar sein. Diese Eigenschaften wies mein Gardena-Stab* prinzipiell auf (das billigste Modell). Leider gab der Stab nach nur zwei kurzen Jahren den Geist auf: undichter Griff. Am Billigmodell lag es nicht: Viele Rezensenten auf Amazon beklagen die mangelnde Dichtheit auch beim sog. Premiumgerät* von Gardena.
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Noch mal Gardena? Nein, die hatten ihre Chance
Ein neues Gerät war herbeizuschaffen. Ein Stab des „Qualitätsherstellers” Gardena kam nicht mehr in Frage: Eine kurze Recherche beim Monopolisten vom Amazonas ergab nämlich, dass das Problem des undichten Griffes durchaus häufiger auftritt. Als enttäuschter Käufer hat man nun die Wahl: Entweder legt man sich ein knapp-12 €-Billigmodell* zu – und läßt es drauf ankommen, dass dieses nach 1, 2 Sommern ebenfalls (aber zum halben Preis) das Zeitliche segnet. Oder man kauft ein besseres, stabileres Gerät, in der Hoffnung, dass dieses länger durchhält. Ich habe mich für Letzteres entschieden.
Die Anforderungen: Leicht, robust, simpel
Eine ausgeklügelte Kriterienliste hatte ich nicht: Das Gerät sollte robust, einfach zu bedienen und möglichst leicht sein. Meine funktionalen Anforderungen hatten sich auch nicht geändert: Die Stärke des Brausestrahls sollte einstell-, dazu der Wasserfluß auf Dauerstellung einrastbar sein. Die Auswahl fiel dann auf den Gießstab von Takagi.
Takagi
Es giebt Gießstäbe, die dem Takagai in Punkto Stabilität und Langlebigkeit sicher das Wasser reichen, diese schienen mir aber zu massiv zu sein. Modelle z.B. mit einem Kugelventilhahn sind mir in der Bedienung auf meinem Balkon zu unpraktisch. Ein Gärtnerbetrieb oder Gartenbesitzer fährt mit so einem unkaputtbaren Vollmetallprügel* mit Kugelventil wohl am besten, für Balkongärtner wie mich sind diese Geräte zu unhandlich.
Pastiklastig in Blauweiß – aber sehr hochwertig
Der Takagi kommt, japantypisch möchte man sagen, in für Gartengebrauch grausam anmutendem Blauweiß daher. Der Plastikanteil ist hoch, wobei das Rohr natürlich aus Metall ist. Aber bereits beim ersten In-die-Hand-nehmen stellt sich ein sattes Qualitäts-Gefühl ein. Anders als der Gardena-Stab, dessen Hartplastik-Auslösehebel am Griff billig und wenig belastbar wirkt, dazu viel Spiel hat, und dessen Rastmechanismus manchmal klemmt, klickt der Griffhebel des Takagi bei Betätigung souverän sofort automatisch in Dauerstellung. Ein weiteres kurzes Drücken des Griffhebels, schon löst sich der Hebel wieder aus der Rastereinstellung. Bei Gardena fummelt man hierzu mit einer zweiten Hand herum oder übt sich in Fingerakrobatik. Die Anforderung Nr. 1, Dauerstellung, erfüllt der Takagi also mit Bravour.
Anforderung Nr. 2: Stärke des Wasserstrahls
Auch die zweite Anforderung erfüllt der Takagi zu 100%. Der Regler für die Durchflußstärke macht einen hochwertigen, stabilen Eindruck. Nicht zu schwergängig, nicht zu leicht. Der Fairness ist zu sagen. dass der Gießstab von Gardena an dieser Stelle funktional ebenfalls nicht enttäuschte. Der Qualitätsunterschied zwischen den Geräten ist aber auch hier schon deutlich: Beim Gardena ein simpler Schieber mit Plastik-Feeling, beim Takagi hochwertiger Kunststoff, der sich anfühlt wie der Lautsprecherregler eines Verstärkers. Schon gut, ich übertreibe hier, aber Sie wissen, was ich meine.
Haptik: Angenehm, keine Plastikgefühl
Der Takagi-Gießstab liegt gut in der Hand. Er ist etwas schwerer als mein Ex-Gardenastab (ich hatte das einfachste Modell), was an dem aufwendigeren Brausekopf liegt. Besonders angenehm ist der samtig-edle Griffgummi: Hier kommt kein Plastikfeeling auf. Nichts klemmt, nichts wackelt, keine Naht, die sich beim Biegen spreizt. Man spürt, dass der Hersteller durchwegs hochwertigen Kunststoff verarbeitet hat.
Der Brausekopf – eine Offenbarung
Der Brausekopf des Takagi-Gießstabs erlaubt unterschiedliche Gießmodi. Dazu dreht man den Kopf einfach auf die entsprechende Markierung. So einfach und zuverlässig, dass es sogar mir auf Anhieb gelang. Wie bei Griff und dem Durchflussregler überzeugt auch beim Brausekopf der Kunsstoff und die Verarbeitung: Nichts wackelt, nichts verzieht sich, nichts klemmt. Die Einstellungmöglichkeit des Strahlmodus war ursprünglich nicht Teil meiner funktionalen Anforderungen, aber inzwischen finde ich diese Funktion sehr praktisch. Den Einzelstrahl-Modus oder die harte Brause verwende ich zwar nicht zum Gießen, aber z.B. zum Abspritzen des Bodens oder beim Reinigen von schwer zugänglichen Spalten sind diese Einstellung sehr nützlich.
Klare Empfehlung für den Takagi-Gießstab
Nicht alles, was aus Japan kommt, ist automatisch gut. Sony ist ein Beispiel dafür, wie die einstmals coolste Firma der Welt und Technologieführer zu einem Medienrechteinhaber runtergewirtschaftet wurde. Der Gießstab von Takagi* aber ist eine klare Empfehlung. Das Gerät übertrifft meine Erwartungen. Der Preis von ca. 40 € ist für den Gießsstab (das 95 cm-Modell) völlig angemessen.
Zusammenfassung der Eigenschaften
- Er ist stabil.
- Er wirkt hochwertig verabeitet.
- Er liegt gut in der Hand, kein Plastikfeeling.
- Die Bedienung aller Komponenten wirkt durchdacht und funktioniert zuverlässig.
- Die Betätigung des Griffschalters ist ergonomisch optimal: Der Griff rastet sofort ein und läßt sich durch leichtes Drücken aus der Rasterstellung lösen.
- Er hat eine Öse am Ende der Wasserstange, so dass man den Takagi z-B. an einem Haken aufhängen kann.
- Er lässt sich am Brausekopf und am Griff auseinanderschrauben. Dies kann wichtig sein, wenn man den Stab entkalken möchte.
- Das 95 cm-Modell ist sehr lang.
- Der Wasseraustritt kann auf sanft und scharf eingestellt werden. Man kann mit dem Gießstab also auch den Boden reinigen.